Preis für Gesundheitsnetzwerker 2020

 

Leider musste der 15. Kongress für Gesundheitsnetzwerker in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. Wir möchten es jedoch nicht versäumen die Shortlist dennoch gebührend zu würdigen:
 

Shortlist

 

Begleitung von Patienten mit Demenz und Delir

Diakoneo Diakonische Klinik Schwäbisch Hall, Schwäbisch Hall

Das Ehrenamtsprojekt Demenz und Delir verfolgt das Ziel, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen während eines Krankenhausaufenthaltes besser zu betreuen. Die Ehrenamtlichen werden auf ihre Aufgaben umfassend vorbereitet und sind während eines notwendigen Krankenhausaufenthaltes die Bezugsperson der von Demenz oder Delir Betroffenen. So können Fixierungen vermieden werden; der Krankenhausaufenthalt verläuft für Patientinnen und Patienten wie auch das Pflegepersonal deutlich weniger anstrengend.
 

Bezugstherapeuten (BZT) Neurorehabilitation 

Schlaganfall-Ring Schleswig-Holstein e.V. (SRSH), Kiel

Im bottom-up entstandenen Schlaganfall-Ring konzipieren und steuern Bezugstherapeuten die teilhabeorientierte Rehabilitation von Patientinnen und Patienten in ambulanter Nachsorge des Schlaganfalls. Die erfahrenen Physio-, Ergotherapeuten oder Logopäden sind durch eine umfassende Fortbildung qualifiziert für die extrem unterschiedlichen Bedarfe nach Schlaganfall. Sie sind die Ansprechpartner für Patienten und Angehörige und arbeiten zusammen mit den Betroffenen an deren Zielen.

GET.SLEEP – digitale Behandlung von Schlafstörungen

HelloBetter (GET.ON), Hamburg

Schlafstörungen werden zu häufig mit Medikamenten behandelt, die bei längerer Behandlung zu Toleranz und Abhängigkeit führen. GET.SLEEP bietet eine digitale Behandlungsalternative zum Einsatz von Medikamenten nach der ersten Indikation beim Hausarzt. Leitliniengerecht wird zusammen mit Fachärzten und Schlaflaboren weiterbehandelt, wenn erforderlich. Das Online-Training ist hier als Einstieg in die Behandlung gut platziert und in einen Behandlungspfad eingebaut.

InVirto – Die Therapie gegen Angst

Sympatient GmbH, Hamburg

InVirto behandelt Angststörungen mit Virtual-Reality-Technologie und erfahrenen Psychotherapeuten beim Patienten zu Hause. Im Rahmen eines Selektivvertrages kann der Patient nach einer umfassenden Diagnostik in einer Klinik die Therapie bei Agoraphobie, sozialer Phobie und Panikstörung absolvieren. Neben den VR-Inhalten begleiten Psychotherapeuten die Therapie telefonisch.

MAMBO – bedarfsorientiertes Versorgungsmanagement

Pronova BKK, Ludwigshafen

Das Versorgungsmodell MAMBO richtet sich an multimorbide Patientinnen und Patienten. Monitoring und KommunikationsassistentInnen (MoniKa) arbeiten praxisübergreifend als Care und Case ManagerInnen. Sie übernehmen im Hausbesuch koordinative und arztentlastende delegierte Aufgaben. Dabei steht die Beratung des Patienten im Vordergrund, die zeitlich die Arztpraxis wesentlich entlastet. Die Dokumentation erfolgt in der netzeigenen Patientenakte.

Mind:Pregnancy – digitales Achtsamkeitstraining

Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg

Mind:Pregnancy beugt psychischen Belastungen in der Schwangerschaft vor. Nach einem Screening auf Depression und Angst während der Schwangerschaft können belastete Schwangere ein achtwöchiges Achtsamkeitstraining erhalten. Die App kann Risiken für Komplikationen in der Schwangerschaft und für einen Kaiserschnitt vermindern.

SoMa-WL Wundmanagement

Medizin und Mehr eG, Bünde

SoMa-WL ist ein ärztlich gesteuertes, E-Health-gestütztes Wundkonzept, bei dem die netzeigene Wundexpertin die Patientinnen und Patienten vor Ort versorgt und bei Bedarf den Arzt/die Ärztin mittels elektronischer Visite (elVi) hinzuziehen kann. Die ärztliche Steuerung des gesamten Prozesses ist so ressourcenschonend möglich, die digitale Dokumentation für beide Seiten zugänglich, keine Doppelarbeit nötig.

TelemedNetz.SH

ife Gesundheits-GmbH, Nehmten

Dieses sektorübergreifende Telemedizinnetz in einer strukturschwachen Gegend übernimmt zwei Aufgaben: die telemedizinische Notfalltriage und die Routine-/Akutbetreuung für Heimbewohner. Möglich ist das durch eine umfangreiche telemedizinische Diagnostik, die so bislang einzigartig angeboten wird. So kann die telemedizinische Betreuung in bislang nicht bekanntem Maß vorgenommen werden.

Vernetzte Versorgung aus einer Hand

HaffNet Management GmbH, Ueckermünde

Das HaffNet und die AOK Nordost versorgen innerhalb des Vertrages „Mein AOK-Gesundheitsnetz“ gut 7.000 Versicherte, alle Sektoren sind dabei einbezogen. Zusammen mit örtlichen Kliniken wurde mit Hilfe einer gemeinsamen digitalen Patientenakte das Einweisungs- und Entlassmanagement koordiniert. Verschiedene bestehende Behandlungspfade des Netzes wurden um stationäre Teile ergänzt. Die Akte stellt alle notwendigen Informationen strukturiert zur Verfügung; bei besonders komplexen Fällen koordinieren Case Manager. Mit Hilfe definierter Qualitätskriterien werden die medizinischen Outcomes gemessen; die wirtschaftliche Evaluation erfolgt im Rahmen der Netzarbeit.

Versorgung rheumatoid erkrankter Patienten

MVZ Birkenallee GmbH, Papenburg

Eine besonders qualifizierte Rheumafachkraft übernimmt in der Praxis die Diagnostik und Verlaufsbeobachtung rheumatoid erkrankter Patientinnen und Patienten. Besonders schwere Fälle werden via Videosprechstunde oder -konsil einem Experten vorgestellt. Die Patientinnen und Patienten erhalten so schneller und gezielter Zugang zum Facharzt und werden gezielter betreut.

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