Preis für Gesundheitsnetzwerker 2017

 

Preisträger Umsetzung


Qualitätsverbund Geriatrie Nord-West-Deutschland

Qualitätsverbund Geriatrie Nord-West-Deutschland

Der Qualitätsverbund Nord-West-Deutschland vernetzt seit vielen Jahren sonst getrennt agierende Leistungsbereiche. Sämtliche an der Versorgung alter, multimorbider Patienten Beteiligte sind mit eingebunden und arbeiten an der Verbesserung der Versorgung mit. Regelmäßige Treffen haben eine verbindliche sektorenübergreifende regionale Zusammenarbeit hervorgebracht, die sich auch dem Thema E-Health öffnet, eine elektronische Fallakte nutzt und an den Grundlagen für die weitere technische Vernetzung mitarbeitet. Kollegiale Audits im Peer-Review-Verfahren sorgen für Verbindlichkeit der vereinbarten Standards und Pfade.
 

Preisträger Idee


MyDoks – Patient Empowerment durch eine gemeinsam geführte Patientenakte

Gesundes Kinzigtal GmbH

Für besseres Selbstmanagement der Patienten ist Zugang zu allgemeinen aber auch individuellen Gesundheitsdaten erforderlich. MyDoks ermöglicht dem Patienten direkten elektronischen Zugriff auf die bestehende praxisübergreifend geführte Patientenakte. Der Patient erhält so Zugang zu Medikation, Befunden und Therapieplanung. Ergänzend sind weitere Programme zum Patient Empowerment geplant. Die Evaluation nimmt nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch die kritischen Erfolgsfaktoren für die Akzeptanz in den Blick.
 

Sonderpreis der Jury


Der Impfbus der Charité

Charité Universitätsmedizin Berlin

Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen in der Medizin. Der Impfbus der Charité bietet einen niedrigschwelligen Zugang zur Verbesserung der Durchimpfungsrate. Er wird in den Flüchtlingsunterkünften Berlins eingesetzt. Ein Online-Videodolmetschsystem, das hier erstmals mobil eingesetzt wird, ermöglicht die unmittelbare Kommunikation in 50 Sprachen und schafft so Zugang zu einer wichtigen Präventionsmaßnahme.
 

Shortlist Umsetzung


Ärzte der Welt

Ärzte der Welt

Auch in Deutschland gibt es Menschen, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem haben – um diese kümmern sich die Ärzte der Welt mit festen Anlaufstellen und mobilen Einsätzen. In die Projekte sind viele Ehrenamtliche eingebunden, für funktionierende Prozesse sorgen der bundesweite Austausch und die Koordination der Projekte.

MACCS – Medical All-round Care Service Solutions

Charité – Universitätsmedizin Berlin

Mit MACCS wird eine neuartige patientenzentrierte E-Health-Plattform entwickelt, um die Patientensicherheit nach der Nierentransplantation zu verbessern. Hier werden auch Patientendaten über das Smartphone des Patienten in die Routinebehandlung einbezogen, um zum Beispiel erforderliche Therapieanpassungen schnell umsetzen zu können. Der Patient wird so engmaschiger überwacht und es kann schneller reagiert werden. Die Entwicklung hat die Übertragbarkeit auf andere Krankheitsbilder im Blick.

SchmerzEffekt Mecklenburg-Vorpommern

Universitätsmedizin Rostock

Das Projekt SchmerzEffekt verbessert die Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen in Mecklenburg-Vorpommern durch ein interdisziplinäres Assessment und die digitale Steuerung der Therapie durch eine elektronische Fallakte. Ein umfangreiches Team bestimmt die richtige Therapie. Der Patient dokumentiert seine Schmerzen in der App, so dass der Therapieerfolg gemessen und die Therapie angepasst werden kann.

Stressmanagement – ein Konzept zur Verbesserung metabolischer Erkrankungen

Ärztenetz Lippe GmbH

Patienten mit metabolischen Erkrankungen lernen durch die Messung der Herzratenvariabilität den individuellen Stresslevel besser einzuschätzen und durch Übungen positiv zu beeinflussen. Eine App und ein Schulungsprogramm unterstützten den Patienten in der konsequenten Umsetzung. Die App wird in die Umgebung App zum Doc eingebunden und stellt so einen Baustein der technischen Entwicklungen dar, die das Netz für Kommunikation und Versorgung nutzt. 
 

Shortlist Idee


Individualisiert, flächendeckend, aktivierend: Die Zukunft der geriatrischen Prävention entsteht in Dortmund-Hörde

Hüttenhospital gGmbH

Im Quartier Dortmund-Hörde übernimmt ein Präventionszentrum mit einem qualifizierten Präventologenteam den individuellen Präventionsbedarf auf, so dass individuelle Präventionspfade entstehen können. Die Bausteine setzen sich aus bereits bestehenden Angeboten und neu entwickelten bedarfsgerechten Angeboten zusammen. Vor allem im Bereich Ernährung und Aktivität bietet das Zentrum spezifische Fachkompetenzen. Das Präventionszentrum ist am Dortmunder Hüttenhospital angesiedelt, das auch die Führung und Supervision des Betreuungsteams übernimmt. Der zugehende Beratungs- und Betreuungsansatz Do Aktiv erreicht einen möglichst großen Bevölkerungsanteil.

Kompetenzzentrum Essstörung

Ambulantes Gesundheitszentrum der Charité GmbH

Essstörungen sollten laut Leitlinie interdisziplinär behandelt werden; die wenigsten Patientinnen und Patienten erhalten aber eine leitliniengerechte Therapie. Mit dem Aufbau des Kompetenzzentrums soll ein individualisierter Gesamtbehandlungsplan möglich werden. Der interdisziplinäre Austausch und Fallkonferenzen wären möglich.

NtX 360 Grad – ein klinik- und sektorenübergreifendes koordiniertes, multimodales telemedizinbasiertes Nachsorgemodell nach Nierentransplantation

Medizinische Hochschule Hannover

Mit Televisiten und einer gemeinsamen elektronischen Fallakte sollen das Transplantatüberleben, die Lebensqualität und die Komorbiditäten verbessert werden. Spezielle Risikoassessments sorgen für daraus abgeleitete spezifische Maßnahmen, die im interdisziplinären Patientenmanagement umgesetzt werden. Videobasierte Kontrolluntersuchungen ergänzen die regionale Nachsorge, die mit Behandlungspfaden strukturiert wird.

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