Preis für Gesundheitsnetzwerker 2015

 

Preisträger 2015



solimed – Pflegemanagement – EDV gestütztes Pflegemanagement in der Integrierten Versorgung

 

Solimed, Solingen

Zur Versorgung von pflegebedürftigen Menschen hat solimed eine einfache, schnelle und sichere Kommunikation aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen geschaffen. Ärzte, Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen tauschen Diagnosen, Medikamente, Allergien oder Pflegedokumentationen aus, was den Arbeitsalltag und die adäquate Versorgung erleichtert. Die Kommunikation soll automatisiert und strukturiert erfolgen und die pflegerischen und medizinischen Daten im elektronischen Pflegebericht zusammenfließen. Das System hat außerdem ein Berichtssystem für Beinahe-Schäden und Störfaktoren. Es wird von der Universität Wuppertal evaluiert.

Versorgungsstrukturen demenzkranker Patienten – ein intersektorales Versorgungskonzept im Frankfurter Westen

GNEF, Gesundheitsnetz Frankfurt am Main eG

Den Frankfurter Westen kennzeichnen viele ältere Menschen und viele Menschen mit Migrationshintergrund. Das Gesundheitsnetz Frankfurt setzt dort in strukturierter intersektoraler Zusammenarbeit die Behandlung demenzkranker Patienten medizinisch und ökonomisch optimiert um. Eine Versorgungsassistentin begleitet und unterstützt Patienten und Angehörige. Die medizinische Versorgung erfolgt entlang eins Versorgungspfades und wird zu einem ganzheitlichen Therapiekonzept weiterentwickelt. Die zentrale elektronische Patientenakte sorgt für den Informationsaustausch zwischen allen beteiligten.

Shortlist Umsetzung


Berliner Netzwerk für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz

Pinel NiG gGmbH, Berlin

Das Netzwerk seelische Gesundheit am Arbeitsplatz umfasst eine patientenzentrierte Versorgungssteuerung aus einer Hand. Nach einem multiperspektivischen Assessment zur Problemerfassung erfolgt  die Behandlungsplanung durch multiprofessionelle Teams. Das Versorgungsmanagement umfasst frühzeitige Interventionen, niedrigschwellige Angebote und ist personenzentriert. Durch die individuelle und multidimensionale Bedarfserhebung werden Fehlallokationen vermieden, eine Vielfalt von Zwischenlösungen ergänzen die Regelangebote. Das Projekt wurde erfolgreich evaluiert, es sind 30% weniger AU-Tage nachgewiesen, die Erfolgsquote beträgt  68% Rückkehrer in das bisherige Arbeitsumfeld.

BRUNO – Sektorenübergreifende Betreuung für Familien und schuldistanzierte junge Menschen mit komplexem Hilfebedarf im kinder- und jugendpsychiatrischen sowie im sozialen Bereich. Ein Kooperationsprojekt an der Schnittstelle SGB V/SGB VIII

Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH, Berlin

Kinder und Jugendliche mit komplexem kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlungs- und pädagogischem Interventionsbedarf sollen in die Herkunftsschule reintegriert und einer psychosozialen und psychoemotionalen Fehentwicklung nachhaltig begegnet werden. In Marzahn-Hellersdorf arbeiten Ämter, Therapeuten, Schulpsychologen und das Gesundheitsamt dabei zusammen. Das Therapieprogramm integriert Leistungsbestandteile der voll- und teilstationären sowie ambulanten Psychiatrie in einem integrierten Versorgungsvertrag.

LIQUID3 – Geriatrische Vertrags- und Netzwerkstruktur – von der Idee in die Praxis

GeriNet Leipzig und Projektpartner Leipziger Gesundheitsnetz e.V., Leipzig

Die 2013 prämierte Idee zu einem Versorgungsprojekt für geriatrische Patienten wurde innerhalb von 18 Monaten umgesetzt. Qualitätsgesicherte Beratungs-, Behandlungs- und Versorgungspfade werden im Quartier umgesetzt, ein Vertrag mit der AOK plus und der Knappschaft ist die Grundlage für ein erweitertes geriatrisches und sozialrechtliches Leistungsangebot. Die beteiligten Praxen arbeiten mit einem einheitlichen Identifikationsinstrument zum Erkennen geriatrischer Risikopatienten und leiten diese in die LGSP weiter. Es wird gemeinsam medizinisch standardisiert dokumentiert. Die wissenschaftliche Begleitforschung übernimmt die Universität Halle.

PädExpert – das telemedizinische pädiatrische Konsiliarsystem für Bayern

Paednetz Bayern e.V., München

Das telemedizinische Expertenkonsil verbessert die ambulante Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit seltenen oder chronischen Erkrankungen in ländlichen Regionen. Spezialisten in Subdisziplinen wie Kinderkardiologen stehen online für die fachärztliche Expertise zur Verfügung, die vor Ort nicht zu erhalten ist. Für die Online-Beratung werden die Fälle strukturiert erhoben. Ein DataSplit-Verfahren sichert die persönlichen Daten.

Shortlist Idee


OsteoFit

Gesundheitszentrum Marburg

Durch Früherkennung soll die Rate osteoporotischer Frakturen und Refrakturen gesenkt werden. Dazu werden alle an der Versorgung beteiligten vernetzt, die Früherkennung verbessert und ein umfassendes Trainingsprogramm angeboten. Bewegung, Ernährungsberatung und Sturzprophylaxe runden das Angebot ab.

Pflegeheim für Diabetespatienten geeignet

Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge gGmbH, Berlin

Analog zum Zertifikat „Klinik für Diabetspatienten geeignet“ erfolgt der Aufbau diabetologischer Kompetenz in einem Pflegeheim. Grundlage ist das Curriculum für Diabetesmanagement der DDG. Diabetesversierte Pflegekräfte, Arbeitsanleitungen, Fortbildungsveranstaltungen und in-house-Schulungen sollen Folgeerkrankungen und Krankenhausaufenthalte vermeiden.

PIANO – Psychosoziale Intervention durch ambulante Netzwerke vor Ot - Ambulantes Depressionsnetz mit zentraler Prozesssteuerung

Gesundheitsnetz östliches Holstein Management GmbH, Eutin

Das Konzept will die Versorgung mit ambulanter Psychotherapie verbessern, indem eine standardisierte Eingangsdiagnostik zu einem passgenauen Therapieangebot führt. Niedrigschwellige Therapieangebote für leichte Depression, psychotherapeutische Kurzintervention, Gruppenangebote und Case Management werden im Sinne des Right Care ausgewählt. Der Behandlungspfad ist mit allen Beteiligten konsentiert und ermöglicht die elektronische Dokumentation. Mit der AOK Nordwest ist ein integrierter Versorgungsvertrag geplant, der zunächst mit einer Pilotstudie startet.

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