Preis für Gesundheitsnetzwerker 2013

 

Preisträger 2013


Leipziger intersektorales quartiersnahes Informationsdesign (LIQUID)

Leipziger Gesundheitsnetz Management GmbH

Mit diesem Konzept sollen geriatrische Patienten und ihre Familien von einem regionalen interdisziplinären und intersektoralen Team schnell identifiziert und versorgt werden. Dei trägerübergreifende Koordinierungsstelle organisiert die mehr als 900 Mitglieder aus allen medizinischen, pflegerischen, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen. Im geriatrischen Versorgungspfad werden Care- und Case-Managementstrukturen entwickelt. Die gemeinsame elektronische Patientenakte sorgt für sichere Kommunikation. Die Universität Halle übernimmt die Begleitforschung, die auch den ökonomischen Nutzen evaluiert.

Versorgungssicherung durch ein Ärztenetz

Ärztenetz Südbrandenburg Consult GmbH

Versorgungssicherung in einer strukturschwachen Region hat sich der ANSB zur Aufgabe gemacht. Strukturierte Patientenpfade und zentrale Patientenakten machen die ärztliche Tätigkeit effizient. Der Hausarzt übernimmt möglichst weite Teile der Versorgung, die Überweisung an die wenigen Fachärzte findet mit guter Informationsgrundlage statt, um die Ressource Facharzt gezielt einzusetzen. Unterstützung erhält der Hausarzt durch Case Management, Gemeindeschwester, SAPV und Demenzversorgung, die vom Netz qualifizierten Helferinnen übernehmen delegierte Aufgaben und suchen den Patienten auf. Außerdem macht das Netz die Region für die Ansiedlung von Ärzten interessant, indem es selbst ein MVZ aufbaut. 

Shortlist Bereich Idee


Entwicklung eines Modells zur strukturierten Zusammenarbeit aller Beteiligten an der Pharmakotherapieberatung und am Medikationsmanagement in Heimen/in der ambulanten Pflege (PTB-MM-Modell)

Zentrum für Gesundheitswirtschaft und Recht der Fachhochschule Frankfurt am Main/Fb 3: Wirtschaft und Recht

Im Rahmen dieses Projektes werden die Pharmakotherapieberatung und das Medikamentenmanagement von Heimbewohnern durch Apotheker evaluiert. Es sollen Erkenntnisse im Hinblick auf die Optimierung der medikamentösen Versorgung, der eingesetzten Technik, der Abstimmung zwischen den Beteiligten und der Kosten gewonnen werden. Das Ziel ist ein praxistaugliches strukturiertes Modell der Zusammenarbeit der Leistungserbringer bei der Pharmakotherapieberatung und dem Medikationsmanagement. Das Projekt wird durch eine Doktorarbeit evaluiert.

Mobiles geriatrisches Beratungszentrum 75+

Geriatrisches Netzwerk Radeburg

Das mobile Team aus Wohnberater, Case Manager, Arzt für Geriatrie und geriatrischem Therapeutenteam erfasst über präventive Hausbesuche Versorgungs- und Präventionsbedarfe. Ein geriatrisches Screening identifiziert den Bedarf und führt die Patienten dem regionalen Behandlungspfad für geriatrische Patienten zu, die speziell für den Versorgungsbedarf älterer entwickelt werden.

Pädiatrisches Brückenteam

MHH

Die Zielgruppe dieses Projektes sind junge onkologische Patienten, die nach dem Krankenhausaufnethalt in die häusliche Umgebung zurückkommen. Das Brückenteam übernimmt die Überleitungspflege, um den ambulanten Pflegedienst, der mit jungen Patienten seltener zu tun hat, in die Pflege einzuweisen und Kontinuität in der Versorgung herzustellen.

Shortlist Bereich Umsetzung


agnes zwei

IGiB GbR

Mit Agnes zwei werden besonders betreuungsintensive Patienten von einer speziell ausgebildeten Fachkraft betreut, um den Arzt zu entlasten. Die Spezialausbildung umfasst Fallmanagement und Durchführung delegationsfähiger Leistungen. Die Agnes zwei koordiniert das Behandlungsgeschehen an allen Schnittstellen zwischen den Sektoren und mit allen weiteren erforderlichen Stellen.

Das Projekt wird wissenschaftlich evaluiert und setzt die erfolgreichen Ansätze der Modellprojekte zur Erprobung der Agnes aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sinnvoll fort.

Berliner Projekt – Die Pflege mit dem Plus

Lenkungsausschusses zum Berliner Projekt

Das Berliner Projekt integriert medizinische Versorgung nach SGB V und stationäre Angebote der Pflege und alle daran Beteiligten. So wird eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte sichergestellt, die nachweislich Krankenhausaufenthalte vermeiden hilft. Das multiprofessionelle Team sichert den Informationsfluss mit Fallbesprechungen, festen Sprechzeiten und Erreichbarkeiten der Ärzte. Sie nutzen gemeinsam die multiprofessionelle Pflegedokumentation. Das Projekt ist wirtschaftlich evaluiert und läuft seit vielen Jahren erfolgreich.

Invade – Interventionsprojekt zerebrovaskuläre Erkrankungen und Demenz

INVADE gemeinnützige GmbH

In der hausärztlichen Versorgung werden die kardiovaskulären Risikofaktoren für Schlaganfall und Demenz frühzeitig durch Berechnung eines Risikoprofils erkannt. Bei vorliegen entsprechender Risikoindikatoren werden innovative diagnostische Verfahren eingesetzt. Eine Präventionsassistentin begleitet die Betroffenen, die Behandlungspfade sind sektorübergreifend angelegt.

Das Projekt konnte in einer Evaluation nachweisen, dass die Rate der Langzeitpflegefälle nach 8 Jahren um 10 Prozent gesenkt werden konnte.

Langjährige und vielfältige Förderung von Ärztenetzen

AOK Bayern – Die Gesundheitskasse

Die AOK Bayern fördert seit 1999 Arztnetze. Es besteht eine weitgehend einheitliche Vergütungsstruktur mit Beteiligung an den erzielten Einsparungen. Voraussetzung ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit in einer Region, mit der nahezu der gesamte Versorgungsbedarf der Versicherten abgedeckt wird. IT-Vernetzung der Netze und Entwicklung von Behandlungspfaden müssen sein, die konkrete Umsetzung ist dem Netz überlassen. Die Erfolgsbeteiligungen zeigen die Wirtschaftlichkeit der Projekte.

Netzwerk CIRSmedical.de

Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ)

Das Netzwerk ermöglicht den Nutzern von CIRS-Systemen in ihrer eigenen Einrichtung ihr CIRS zu nutzen und gleichzeitig einrichtungsübergreifend zu lernen. Die so entstandene große Datenbasis ermöglicht es, frühzeitig Sicherheitsprobleme zu erkennen. CIRS-Systeme sind für das Risikomanagement in Kliniken sehr wichtig, sie zusätzlich zu vernetzen befördert das Anliegen des Systems, eine gute Fehlerkultur herzustellen, die Risiken vermeiden hilft.

Palliative und hospizliche Vernetzung Stadt- und Landkreis Passau im Gesamtprojekt Palliativ- und Hospiz-Netz Niederbayern

Palliativ- und Hospiz-Netz Niederbayern e.V.

Das Palliativ-Netz Niederbayern fasst mit qualifizierter Netzwerkbildung alle an der Versorgung am Lebensende Beteiligten zusammen. Fallbesprechungen und Arbeitsgruppen sichern die Vernetzungsarbeit. Die ehrenamtliche Vernetzungsarbeit ist dennoch stetig und verlässlich, was der Versorgung der Patienten großen Nutzen bringt.

Pilotprojekt „Brückenteam“ – Überleitungsmanagement zwischen psychiatrischen Kliniken und Anbietern ambulanter und stationärer Nachsorgemaßnahmen für schwer zu versorgende psychisch kranke Menschen aus dem Bereich Allgemeinpsychiatrie

Kliniken des Bezirkes Oberbayern – Kommunalunternehmen

Das Brückenteam hilft beim Übergang von Kliniken in das regionale psychiatrische Hilfesystem durch standardisierte Zusammenarbeit aller Akteure. Hier wird nicht nur innerhalb des medizinischen Hilfesystems koordiniert, sondern auch die Teilhabeleistungen aus den sozialen Hilfesystemen. Ein standardisierter Pfad sichert das Finden der Fälle und den Prozessablauf. Das Pilotprojekte wurde evaluiert und konnte seine Wirksamkeit nachweisen.

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